Die richtige Dauer der Umstellung
Die Verdauung deines Hundes benötigt Zeit, um sich an BARF zu gewöhnen. Eine schrittweise Einführung über vier Wochen ist ideal. Je älter der Hund, desto länger kann es dauern. Welpen hingegen passen sich oft schon nach wenigen Tagen an.
Typische Umstellungssymptome
Nicht jeder Hund zeigt sofort positive Effekte. Die Umstellung von einem kohlenhydratreichen Fertigfutter auf BARF kann anfangs zu Verdauungsproblemen führen, darunter:
- Durchfall oder schleimiger Kot
- Blähungen
- Erbrechen
- Schlappheit oder stumpfes Fell
- Vermehrte Ohrverschmutzung
Diese Symptome sind in der Regel vorübergehend und verschwinden nach kurzer Zeit. Wichtig ist, die Umstellung nicht überstürzt abzubrechen.
Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Umstellung
1. Vorbereitung & Fastenzeit
- Adulte Hunde: Ein halber bis ganzer Tag fasten, um die Verdauung zu entlasten.
- Welpen: Keine Fastenzeit erforderlich, stattdessen eine schrittweise Anpassung der Mahlzeiten.
2. Start mit leicht verdaulichem Fleisch
- Mageres, klein geschnittenes oder gewolftes Fleisch (8–10 % Fett), z. B. Rindergehacktes.
- Püriertes oder gedünstetes Gemüse, z. B. Möhren, um die Akzeptanz zu fördern.
3. Langsame Steigerung des Fettgehalts
- Innerhalb von ein bis zwei Wochen den Fettgehalt auf rund 15 % steigern.
4. Einführung weiterer BARF-Komponenten
- Nach Woche 1: Kleine Mengen an Innereien, Pansen sowie Öle und Zusätze einführen.
- Nach Woche 2–3: Erste weiche Knochen wie Hühnerhälse oder gewolfte Karkasse hinzufügen. Wichtig: Hunde niemals unbeaufsichtigt mit Knochen lassen!
- Falls die Knochenfütterung anfangs nicht gut vertragen wird, kann Knochenmehl als Übergangslösung dienen.
Was tun, wenn der Hund BARF nicht mag?
Einige Hunde sind anfangs skeptisch gegenüber der Frischfütterung, insbesondere bei Innereien. Folgende Tricks können helfen:
- Fleisch leicht anbraten oder angaren, um die Akzeptanz zu erhöhen.
- Kokosöl oder Butter untermischen.
- Gewohntes Futter in kleinen Mengen unter das BARF mischen.
- Ruhe bewahren – wenn du kein großes Thema daraus machst, wird dein Hund es ebenfalls entspannter annehmen.
Mangelerscheinungen während der Umstellung?
Viele Halter machen sich Sorgen, dass ihr Hund während der Umstellung auf BARF nicht ausreichend versorgt wird. Doch keine Panik: Ein gesunder Hund kann diese Phase problemlos mit seinen körpereigenen Reserven ausgleichen. Sollte es individuelle Besonderheiten geben, wird dies in deinem Umstellungsplan berücksichtigt.
Welpen haben weniger Reserven, daher geht die Anpassung oft schneller. Meist sind sie bereits innerhalb von ein bis zwei Wochen vollständig umgestellt. Für den Notfall ist es ratsam, eine Dose Knochenmehl bereitzuhalten, um kurzfristig eine alternative Kalziumquelle zu bieten.
Fazit
Die Umstellung auf BARF erfordert Geduld, aber mit einer strukturierten Einführung wird dein Hund sich schnell an die neue Ernährung gewöhnen. Kleine Anfangsschwierigkeiten sind normal, doch langfristig profitiert dein Vierbeiner von einer gesünderen und natürlicheren Ernährung.