Warum Obst und Gemüse in den Napf gehören
Auch wenn der Hund in erster Linie ein Karnivor ist, profitieren viele Hunde von einem gewissen Anteil an Ballaststoffen in ihrer Ernährung. Diese unverdaulichen Faserstoffe unterstützen die Darmperistaltik, sorgen für eine gesunde Darmflora und fördern die Verdauung.
Da der Hund keine Enzyme besitzt, um die Zellwände pflanzlicher Bestandteile zu spalten, sind viele Nährstoffe aus Obst und Gemüse nur begrenzt verfügbar. Um die Bioverfügbarkeit zu erhöhen, sollten pflanzliche Komponenten daher püriert oder gedünstet gefüttert werden.
Tipp: Es ist nicht nötig, zusätzliches Öl ans Gemüse zu geben, um fettlösliche Vitamine aufzunehmen – das Fett aus dem tierischen Anteil reicht aus.
Empfehlenswerte Obst- und Gemüsesorten
Obst
- Apfel, Aprikose, Banane
- Beeren (außer Holunderbeeren)
- Birne, Dattel, Feige
- Hagebutte, Sanddorn (hoher Vitamin-C-Gehalt, nur in kleinen Mengen)
- Kirsche, Mango, Melone, Mirabelle, Papaya
- Pfirsich/Nektarine, Pflaume, Physalis, Sharon/Kaki (oft bitter)
- Zitrusfrüchte (Mandarine, Orange), Ananas & Kiwi: Aufgrund der Säure nur in Maßen füttern
Achtung: Steinobst immer ohne Kern verfüttern!
Gemüse
- Mild & gut verträglich: Zucchini, Gurke, Möhre, Pastinake, Kürbis (Hokkaido & Butternut mit Schale), Süßkartoffel (roh oder gedünstet), Rote Bete
- Oxalsäurehaltig, daher nur in geringen Mengen gekocht: Mangold, Spinat
- Gute Ergänzungen: Fenchel, rote Paprika & reife Tomaten (ohne grünen Strunk), Spargel, Sellerie
- Kohlsorten (dünsten, um Blähungen zu vermeiden): Brokkoli, Blumenkohl, Wirsing, Pak Choi, Kohlrabi, Romanesco, Rosenkohl, Rotkohl, Weißkohl, Chinakohl
- Blattgrün & Salate (ca. 50 % des Gemüseanteils): Kohlrabiblätter, Möhren- und Radieschengrün
Nicht füttern
- Giftig oder unverträglich: Aubergine, Avocado, Hülsenfrüchte, rohe Kartoffeln, (Schnitt-)Lauch, Mais, grüne & gelbe Paprika, Quitten, Rhabarber, unreife Tomaten, Weintrauben, Zwiebeln
Sekundäre Pflanzenstoffe – Natürliche Gesundheitsbooster
Obst und Gemüse enthalten sekundäre Pflanzenstoffe, die verschiedene gesundheitliche Vorteile bieten:
- Carotinoide (z. B. in Karotten, Aprikosen, Grünkohl, Spinat, Kopfsalat) – antioxidativ, immunstimulierend, zellschützend
- Monoterpene (z. B. in Äpfeln, Beeren) – potenziell krebshemmend
- Phenolsäuren & Flavonoide (fast alle Pflanzen) – antioxidativ, antimikrobiell
- Phytosterine (z. B. in Sonnenblumenkernen, Sesam) – cholesterinsenkend, krebshemmend
- Saponine (z. B. in Hülsenfrüchten, Spinat, Knoblauch) – immunmodulierend, entzündungshemmend
- Sulfide (z. B. in Knoblauch) – antioxidativ, verdauungsfördernd, antimikrobiell
Fazit
Obst und Gemüse sind eine wertvolle Ergänzung beim Kochen für Hunde, sollten aber immer richtig verarbeitet werden, um die Nährstoffe optimal verfügbar zu machen. Die Auswahl der richtigen Sorten sorgt dafür, dass dein Hund von den positiven Effekten profitieren kann, während ungeeignete Lebensmittel vermieden werden sollten.