Warum sind diese Zusätze notwendig?

Falls du dich für einen Kochplan mit Innereien und ohne Supplemente entschieden hast, gibt es drei Zusätze, die unbedingt notwendig sind, um eine bedarfsdeckende Fütterung sicherzustellen:

  1. Ein Ersatz für die hitzeempfindlichen B-Vitamine
  2. Fischöl als Omega-3-Quelle
  3. Seealgenmehl als Jodquelle

Diese drei Komponenten sind essenziell, da bestimmte Nährstoffe beim Kochen verloren gehen oder nicht ausreichend über die Nahrung aufgenommen werden können.

Seealgenmehl – Jodversorgung sicherstellen

Da wir keine Schilddrüse verfüttern, ist eine gezielte Jodergänzung erforderlich. In der Natur würde ein Beutetier vollständig gefressen werden – inklusive Schilddrüse. Da wir jedoch häufig große Tiere wie Rinder, Pferde oder Hirsche füttern, wäre eine direkte Aufnahme der Schilddrüse unpraktisch und gesundheitlich bedenklich.

Warum Jod so wichtig ist:

  • Essentiell für die Schilddrüsenfunktion
  • Reguliert den Stoffwechsel und das Wachstum
  • Unterstützt die Hormonproduktion

Dosierung von Seealgenmehl:

Der Jodbedarf eines Hundes ist aufgrund wissenschaftlicher Studien relativ genau bekannt. Die empfohlene Menge ist abhängig vom Körpergewicht und sollte präzise berechnet werden:

  • Ein 20 kg schwerer Hund benötigt ca. 220 μg Jod pro Tag
  • Seealgenmehl ist das Mittel der Wahl, alternativ können auch Jodtropfen aus der Apotheke genutzt werden
  • Der tatsächliche Jodgehalt variiert je nach Produkt, daher ist eine genaue Berechnung wichtig

Wichtig: Halte dich an diesen Wert und nicht an die allgemeine Dosierungsempfehlung auf der Verpackung, da diese oft zu hoch angesetzt ist. Stattdessen kannst du für die passende Menge meinen Seealgenmehlrechner benutzen.

Praktische Dosierungstipps:

Da sich die Jodgabe im milligrammgenauen Bereich bewegt, empfiehlt es sich, die Wochenmenge mit einer Feinwaage abzuwiegen und in einen Salzstreuer umzufüllen. So lässt sich das Jod einfach und gleichmäßig ins Futter geben.

Fischöl bzw. Lachsöl – Für das richtige Omega-3-Verhältnis

Ein Hund, der nicht überwiegend mit Tieren aus Weidehaltung gefüttert wird, benötigt eine zusätzliche Omega-3-Quelle. Der Grund: In der Massentierhaltung erhalten viele Nutztiere kaum Grünpflanzen, wodurch sich das Verhältnis von Omega-6 zu Omega-3-Fettsäuren im Fleisch verschiebt.

Ein unausgewogenes Verhältnis kann entzündliche Prozesse im Körper verstärken, z. B. bei Arthrose oder Hautproblemen. Fischöl gleicht dieses Ungleichgewicht aus und unterstützt:

  • Haut & Fellgesundheit
  • Herz-Kreislauf-Funktion
  • Gehirnentwicklung & kognitive Fähigkeiten

Worauf bei Fischöl achten?

Ein hochwertiges Fischöl sollte:

  • Schadstoffgeprüft sein (frei von Schwermetallen & PCB)
  • Einen hohen Gehalt an Omega-3-Fettsäuren (DHA & EPA) haben
  • Mit Vitamin E stabilisiert sein, um eine schnelle Oxidation zu verhindern

Wie viel Fischöl benötigt der Hund?

Die empfohlene Tagesdosis beträgt ca. 0,2–0,3 ml pro kg Körpergewicht.

Vitamin B – Warum eine Ergänzung notwendig ist

Auch wenn das Kochen gegenüber dem BARFen einige Vorteile mit sich bringt, hat es doch einen entscheidenden Nachteil: Nicht alle Vitamine sind hitzebeständig. Das betrifft vor allem die wasserlöslichen B-Vitamine, die der Körper kontinuierlich benötigt.

Was sind B-Vitamine?

B-Vitamine sind essenziell für den Hund, da sie nicht im Körper synthetisiert werden können und über die Nahrung aufgenommen werden müssen. Sie sind wasserlöslich und werden nur kurzzeitig gespeichert, weshalb sie täglich ergänzt werden sollten.

Die acht wichtigsten B-Vitamine:

  • Thiamin (B1)
  • Riboflavin (B2)
  • Niacin (B3)
  • Pantothensäure (B5)
  • Vitamin B6
  • Biotin (B7 oder H)
  • Folsäure (B9)
  • Cobalamin (B12)

Diese Vitamine sind an zahlreichen Stoffwechselprozessen beteiligt, darunter:

  • Hormonbildung
  • Durchblutung
  • Kohlenhydrat-, Protein- und Fettstoffwechsel
  • Blutbildung
  • Gesunde Nervenfunktion

Vitamin-B-Mangel durch Erhitzen

Beim Kochen gehen viele B-Vitamine verloren, weshalb eine Ergänzung notwendig ist. Aufgrund ihrer Wasserlöslichkeit können sie kaum überdosiert werden, da überschüssige Mengen über den Harn ausgeschieden werden.

Welche Produkte sind empfehlenswert?

Ich empfehle folgende Vitamin-B-Komplexe:

  • Danuwa oder CarePet – natürliche B-Vitamine aus Quinoa-Keimlingen
  • Synthetische B-Vitamine – meist günstiger, aber ebenfalls wirksam

Fazit

Seealgenmehl ist die beste Jodquelle für Hunde, da der Jodbedarf über Fleisch allein nicht gedeckt wird. Fischöl sorgt für ein optimales Omega-3/Omega-6-Verhältnis und trägt zur Gesundheit von Haut, Fell und Gelenken bei. Da beim Kochen viele B-Vitamine verloren gehen, ist eine gezielte Ergänzung essenziell, um eine bedarfsdeckende Ernährung sicherzustellen.