Die Weender Futtermittelanalyse ist eine der wichtigsten Angaben auf dem Etikett eines Futters. Sie gibt Auskunft über:
- Rohprotein – Gesamtstickstoffgehalt, enthält sowohl tierisches als auch pflanzliches Eiweiß, sagt jedoch nichts über die Qualität aus.
- Rohfett – Essentielle Fettsäuren für Energie und Vitaminaufnahme, jedoch ohne Angabe der Fettsäuren-Verhältnisse.
- Rohasche – Mineralstoffgehalt, kann sowohl lebenswichtige Mineralien als auch Verunreinigungen enthalten.
- Rohfaser – Ballaststoffe aus pflanzlicher Herkunft, die nur schwer oder gar nicht verdaulich sind.
- Feuchtigkeit – Muss nur angegeben werden, wenn sie über 14 % liegt.
Rohprotein
Rohprotein gibt den Stickstoffgehalt im Futter an. Dabei werden alle stickstoffhaltigen Verbindungen erfasst, also nicht nur reines Eiweiß (Reinprotein), sondern auch freie Aminosäuren, Peptide oder Alkaloide.
Dieser Wert unterscheidet nicht zwischen tierischem und pflanzlichem Protein. Daher sagt er wenig über die Qualität des Futters aus.
Rohfett
Rohfett gibt den Fettgehalt des Futters an. Essenzielle Fettsäuren sind wichtig, da sie die Aufnahme fettlöslicher Vitamine ermöglichen und leicht verdaulich sind. Fett ist der wichtigste Energielieferant in der Fütterung.
Ein zu geringer Fettanteil kann – besonders bei gleichzeitig niedrigem Kohlenhydratgehalt – langfristig die Nieren belasten. Auch im Rahmen einer Gewichtsreduktion sollte daher auf eine ausreichende Fettzufuhr geachtet werden.
Leider gibt der Rohfett-Wert keine Auskunft darüber, welche Fette enthalten sind. Auch das Verhältnis von gesättigten zu ungesättigten Fettsäuren oder von Omega-3 zu Omega-6 kann aus diesem Wert nicht abgelesen werden.
Rohasche
Der Rohaschewert gibt an, was nach der Verbrennung des Futters bei hoher Temperatur übrig bleibt. Bei hochwertigem Futter ist dies eine Mischung aus essenziellen Mineralstoffen wie Kalzium, Eisen, Kupfer, Zink und Jod – ein wichtiger Hinweis auf eine bedarfsdeckende Fütterung.
Allerdings können hier auch Verunreinigungen wie Sand enthalten sein. Ohne eine genaue Analyse der Futterzusammensetzung lässt sich dies nicht unterscheiden.
Rohfaser
Rohfaser beschreibt unverdauliche Pflanzenbestandteile, die als Ballaststoffe dienen. Da der Hund pflanzliche Fasern nur schwer oder gar nicht verdauen kann, gibt dieser Wert lediglich einen Hinweis darauf, wie viele Faserstoffe enthalten sind – nicht aber auf deren Herkunft oder Qualität.
Feuchtigkeit
Feuchtigkeit gibt den Rohwassergehalt des Futters an. Ein hoher Wert kann auf zugesetzte Flüssigkeit hinweisen, allerdings enthält auch frisches Fleisch bereits etwa 70 % Wasser.
Dieser Wert muss nur dann angegeben werden, wenn der Feuchtigkeitsgehalt über 14 % liegt.
Futter vergleichen
Verschiedene Nass- und Trockenfutter lassen sich untereinander relativ gut vergleichen, wenn man den Feuchtigkeitsgehalt berücksichtigt.
Je weniger Feuchtigkeit ein Futter enthält, desto höher sind die Werte der Weender Analyse. Trockenfutter wird durch den Herstellungsprozess komprimiert, wodurch auf kleinerem Raum mehr Nährstoffe enthalten sind.
Zum Vergleich von Nass- und Trockenfutter gibt es zwei Ansätze:
- Option 1: Die Feuchtigkeit herausrechnen, um die sogenannte Trockensubstanz zu bestimmen – also den reinen Nährstoffgehalt ohne Wasser.
- Option 2: Die Futtermenge berücksichtigen. Wenn ein Hund bspw. entweder 100 g Trockenfutter oder 300 g Nassfutter am Tag benötigt, können die Werte des Nassfutters mit drei multipliziert werden, um sie mit denen des Trockenfutters zu vergleichen.
Beide Methoden ermöglichen es, die tatsächliche Nährstoffzusammensetzung verschiedener Futtermittel korrekt zu bewerten.