Worauf sollte ich bei Fertigfutter achten?
Ein hochwertiges Fertigfutter (Nass- oder Trockenfutter) sollte den Hund mit allen essenziellen Nährstoffen versorgen und aus hochwertigen Zutaten bestehen. Dabei ist nicht nur die Verträglichkeit des Futters entscheidend, sondern auch die Zusammensetzung und die Qualität der verwendeten Rohstoffe.
Viele Hersteller geben jedoch nur begrenzte Informationen über ihre Rezeptur preis. Das liegt einerseits an der Angst vor Nachahmung durch Mitbewerber, andererseits möchten sie sich eine gewisse Flexibilität in der Produktion erhalten. Da die Angaben auf dem Etikett bindend sind, könnten sie bei einer Rohstoffknappheit ihre Zusammensetzung nicht einfach anpassen.
Checkliste für ein gutes Fertigfutter
Ob Nass- oder Trockenfutter – folgende Punkte helfen dir, ein hochwertiges Futter zu erkennen:
- Steht der tierische Anteil an erster Stelle?
- Ist neben Innereien auch Muskelfleisch enthalten?
- Sind Innereien (z. B. Leber) in ausreichender Menge enthalten oder wurden diese ersetzt?
- Enthält das Futter Fisch, Lebertran oder Vitamin D?
- Sind Jodquellen wie Seealge oder Meeresalgen enthalten oder wurde Jod künstlich zugesetzt?
- Wurden essenzielle Spurenelemente wie Zink, Kupfer, Selen, Mangan und Eisen ergänzt?
- Ist ausreichend Kalzium enthalten (bspw. durch Knochen, Eierschale oder Kalziumkarbonat)?
- Verzichtet der Hersteller auf einen hohen Anteil an minderwertigen Füllstoffen wie Euter, Strosse oder Lunge?
Ein gutes Futter sollte zudem eine offene Deklaration haben, sodass klar ersichtlich ist, welche Zutaten in welchen Mengen enthalten sind.
Der wahre Fleischgehalt im Futter
Bei der Angabe des Fleischanteils gibt es erhebliche Unterschiede zwischen Nass- und Trockenfutter. Viele Hersteller nutzen Marketing-Tricks in der Deklaration, um den tatsächlichen Fleischgehalt höher erscheinen zu lassen.
- Nassfutter: Hier wird oft verschwiegen, dass ein erheblicher Teil des angegebenen Fleischanteils aus Wasser oder Brühe besteht. Diese Flüssigkeit wird zwar für die Verarbeitung benötigt, trägt aber nicht zur Nährstoffdichte bei. Dadurch kann der tatsächliche Anteil an verwertbarem Fleisch deutlich geringer sein als es die Deklaration vermuten lässt.
Merke: Liegt der Feuchtigkeitsgehalt deines Nassfutters über 70 %, wurde sicher Wasser hinzugegeben. - Trockenfutter: Bei Trockenfutter werden die tierischen Bestandteile häufig im frischen Zustand deklariert, pflanzliche Komponenten mit ihrem Trockengewicht. Da Fleisch jedoch zu etwa 70 % aus Wasser besteht, verringert sich sein tatsächlicher Anteil im Endprodukt erheblich. Von 100 g frischem Huhn bleiben nach der Trocknung nur noch 30 g übrig, entsprechend sinkt der prozentuale Anteil im Futter.
Deshalb ist es wichtig, bei der Futterwahl nicht nur auf die prozentualen Angaben auf dem Etikett, sondern auch auf die tatsächliche Zusammensetzung der Nährstoffe zu achten.
Zutaten und Zusammensetzung
Muskelfleisch als Hauptbestandteil
Da der Hund ein Karnivor ist, sollte Muskelfleisch die Hauptzutat eines guten Futters sein. Es dient nicht nur als Energiequelle, sondern liefert auch essenzielle Aminosäuren, Vitamine und Mineralstoffe.
Vorsicht ist geboten, wenn die Deklaration nur den Begriff „Fleisch“ nennt. Laut Definition umfasst dies alle essbaren Tierbestandteile, also auch Innereien und Bindegewebe.
Einige Hersteller nutzen Herz als Hauptzutat. Das ist nicht grundsätzlich schlimm und Herz ist von der Struktur her auch Muskelfleisch, enthält jedoch einen hohen Puringehalt. Manche Hunde reagieren darauf mit Verdauungsproblemen, wenn sie es in größeren Mengen bekommen.
Innereien – Ein wichtiger Bestandteil
Ein hochwertiges Futter sollte mindestens 5 % Leber enthalten, idealerweise ergänzt durch Niere und Milz. Falls diese fehlen, müssen Vitamin A, B-Vitamine und Spurenelemente über Zusätze hinzugefügt werden.
Fisch oder Vitamin-D-Quelle
Gutes Futter enthält entweder Fisch (Hering, Lachs, Forelle, Sprotten) oder eine Ersatzquelle für Vitamin D wie Lebertran oder synthetisches Vitamin D.
Kalziumquelle für ein ausgeglichenes Mineralstoffverhältnis
Kalzium ist ein essenzieller Bestandteil des Futters und wird entweder über:
- Knochen (z. B. Karkassen, Geflügelhälse)
- Eierschalenpulver
- Algenkalk oder Kalziumkarbonat zugeführt.
Das optimale Kalzium-Phosphor-Verhältnis für einen erwachsenen Hund liegt bei etwa 1,3:1.
Ballaststoffe und Kohlenhydrate
Ein ausgewogenes Fertigfutter sollte Ballaststoffe (Obst und Gemüse) und/oder eine hochwertige Kohlenhydratquelle enthalten. Diese unterstützen die Verdauung, liefern zusätzliche Energie und sollten regelmäßig variieren.
Fazit
Egal ob Nass- oder Trockenfutter – ein gutes Fertigfutter sollte hochwertige Zutaten enthalten, eine bedarfsgerechte Nährstoffversorgung bieten und möglichst transparent deklariert sein. Die richtige Zusammensetzung und Qualität der Rohstoffe sind entscheidend für die Gesundheit deines Hundes.