Nicht alles, was für den Menschen gesund oder schmackhaft ist, ist auch für Hunde geeignet. Da BARFer die Fütterung ihrer Hunde eigenständig zusammenstellen, ist es essenziell, genau zu wissen, welche Lebensmittel für Hunde schädlich sein können. In manchen Fällen ist die Menge entscheidend, in anderen können bereits kleine Mengen ernsthafte gesundheitliche Probleme verursachen.
Aujeszky-Virus – Gefahr durch rohes Schweinefleisch
Füttere niemals rohes Schweinefleisch oder Fleisch von Wildschweinen. In Deutschland kommt das Aujeszky-Virus (Pseudowut) noch in freier Wildbahn vor. Dieses Virus ist für Menschen ungefährlich, führt aber bei Hunden und Katzen immer zum Tod. In manchen Regionen trägt etwa 10 % des Wildschweinbestands das Virus in sich.
Hausschweine gelten in Deutschland als Aujeszky-frei, werden aber nur sporadisch getestet, da die Krankheit für den Menschen keine Relevanz hat. Durchgegartes Schweinefleisch ist hingegen unbedenklich.
Falls dein Hund einmal unbeabsichtigt rohes Schweinefleisch gefressen hat, ist Panik nicht nötig – die Wahrscheinlichkeit einer Infektion ist gering. Dennoch sollte es grundsätzlich vermieden werden.
Obst – Nicht alles ist harmlos
- Weintrauben/Rosinen: Können schon in kleinen Mengen zu Nierenversagen führen. Die Ursache ist bislang ungeklärt.
- Holunderbeeren: Verursachen Übelkeit, Erbrechen, Magenkrämpfe und Durchfall.
- Quitten: Können die Magenschleimhaut reizen und zu Erbrechen und Durchfall führen.
- Obstkerne: Enthalten Blausäure und sollten nicht verfüttert werden. Ausnahme: Melonenkerne, die mit Kürbiskernen verwandt sind und unbedenklich sind.
Gemüse – Gefahren durch bestimmte Sorten
- Avocado: Manche Sorten enthalten Persin, das Herzmuskelschwäche verursachen kann.
- Rohe Hülsenfrüchte: Unverdaulich und potenziell giftig – können zu Aufgasungen führen.
- Rohe Kartoffeln & Nachtschattengewächse (grüne & gelbe Paprika, Auberginen, unreife Tomaten): Enthalten Solanin und sollten nur gekocht gefüttert werden.
- Zwiebeln, Knoblauch & Lauchgewächse: Können in großen Mengen über längere Zeit eine Anämie (Blutarmut) verursachen.
- Rhabarber, Rote Bete, Spinat, Mangold: Enthalten Oxalsäure, die Kalzium bindet. Nur in geringen Mengen und gekocht füttern.
Nüsse – Nicht jede Sorte ist sicher
- Macadamianüsse, Bittermandeln, Muskatnuss: Können zu Muskelschwäche führen.
- Erdnüsse: Können Allergien auslösen oder bei empfindlichen Hunden epileptische Anfälle begünstigen.
Weitere gefährliche Lebensmittel
- Kakao/Schokolade: Enthält Theobromin, das Erbrechen, Zittern, Krämpfe, Lähmungen und sogar den Tod verursachen kann. Die toxische Dosis hängt vom Kakaogehalt ab.
- Xylit/Birkenzucker (Süßstoff): Kann bereits in kleinen Mengen lebensbedrohlichen Blutzuckerabfall (Hypoglykämie) verursachen und tödlich enden.
Diese Liste ist nicht abschließend, aber sie enthält die wichtigsten Lebensmittel, die in der Fütterung unbedingt vermieden werden sollten.