Nicht jedes Leckerli muss industriell hergestellt sein. Wer regelmäßig mit seinem Hund trainiert, sei es mit einem Welpen oder beim Klickertraining, sollte über eine sinnvolle, selbstgemachte Alternative nachdenken. Oft lassen sich Bestandteile der regulären Fütterung nutzen und zweckentfremden, um daraus gesunde Belohnungshäppchen zu machen. Egal, ob du barfst, kochst oder Fertigfutter fütterst – es gibt für jede Fütterungsart passende Möglichkeiten.
Backmattenleckerli – Einfach und schnell
Eine beliebte Möglichkeit, eigene Leckerli herzustellen, sind Backmatten-Rezepte. Silikon-Backmatten gibt es in verschiedenen Größen und Formen, sodass die Leckerchengröße perfekt auf das Training abgestimmt werden kann.
Die Zubereitung ist schnell und unkompliziert, und die Zutaten sind oft bereits im Kühlschrank vorhanden. Besonders gut geeignet sind:
- Muskelfleischpüree
- Gekochtes Gemüse (z. B. Karotten oder Kürbis)
- Hüttenkäse oder Quark
- Eier für die Bindung
Die Mischung wird einfach in die Matte gestrichen und im Backofen bei niedriger Temperatur getrocknet. So entstehen leicht verdauliche, gesunde Snacks.
Fleisch dörren oder garen
Eine weitere Möglichkeit für natürliche Belohnungen besteht darin, Fleisch zu trocknen oder zu garen. Besonders gut geeignet sind:
- Muskelfleisch
- Herz
- Getrocknete Lunge (sehr fettarm und leicht verdaulich)
Zum Dörren wird das Fleisch in grobe Stücke geschnitten (am besten im leicht gefrorenen Zustand) und bei 130 Grad Umluft für 1–1,5 Stunden im Backofen vorgetrocknet. Anschließend kann es auf die gewünschte Größe geschnitten und bei 80–90 Grad weiter getrocknet werden. Die Backofentür sollte dabei einen Spalt offenbleiben, damit die Feuchtigkeit entweichen kann. Wer Strom sparen möchte, kann alternativ einen Dörrautomaten verwenden.
Faustregel: Für 10 g gedörrtes Fleisch sollten ca. 40 g von der regulären Futtermenge abgezogen werden, falls viel trainiert wird.
Futtertuben – Die perfekte Ablenkung
Futtertuben eignen sich besonders gut für Situationen, in denen der Hund längere Zeit beschäftigt werden soll, beispielsweise beim Tierarzt oder in ungewohnten Umgebungen. Sie sind praktisch, da der Hund langsam an der Tube nuckeln kann, was die Belohnungsphase verlängert.
Für schnelles Training, wie beim Klickertraining, ist die Futtertube allerdings weniger geeignet. Hier bietet sich eine Kombination aus trockenen Leckerli und Futtertube als besondere Belohnung an.
Was kann in die Tube?
- Gewolfte Leber
- Püriertes Nassfutter
- Gemüsebrei
- Wasser, Knochenbrühe, Quark oder Kefir zur Konsistenzanpassung
- Parmesan oder Thunfisch für einen intensiveren Geschmack
Futtertuben gibt es in verschiedenen Größen online oder in Zoogeschäften. Wichtig ist, dass sie leicht zu reinigen sind, da Hygiene vor allem bei Milchprodukten oder rohem Fleisch essenziell ist. Besonders im Sommer sollte die Tube nicht zu lange ungekühlt mitgeführt werden.
Fazit
Ob Backmatten-Leckerli, getrocknetes Fleisch oder Futtertuben – es gibt zahlreiche Möglichkeiten, selbstgemachte Belohnungen herzustellen. Die Wahl der Methode hängt vom individuellen Hund, den Trainingsanforderungen und den persönlichen Vorlieben des Halters ab. Wichtig ist, das Futter auf die gesamte Tagesration anzupassen, um eine ausgewogene Ernährung sicherzustellen.