Warum ist Muskelfleisch so wichtig?
Muskelfleisch ist die Hauptzutat in der BARF-Fütterung und liefert essenzielle Proteine, Fette, Wasser, Vitamine und Mineralstoffe. Es dient als wichtigste Energiequelle für deinen Hund und sollte deshalb mit besonderer Sorgfalt ausgewählt werden.
Im Grunde handelt es sich bei Muskelfleisch um das, was wir selbst als hochwertiges Fleisch verzehren – sei es als Gulasch, Braten oder Steak. Beim BARFen hast du den Vorteil, dass du genau sehen kannst, welche Qualität im Napf deines Hundes landet. Selbst bei gewolftem Fleisch lässt sich die Fettmenge und Beschaffenheit gut einschätzen, was bei Nass- oder Trockenfutter nicht möglich ist.
Der richtige Fettgehalt beim Muskelfleisch
Tierische Fette liefern gut verwertbare Energie und sorgen für ein gutes Sättigungsgefühl. Der optimale Fettgehalt hängt von der Aktivität deines Hundes ab:
- Ideal für normal aktive Hunde: 15–20 % Fettanteil
- Mehr als 20 % Fett: Kann die Bauchspeicheldrüse belasten
- Zu wenig Fett (< 15 %): Kann langfristig die Nieren belasten
Falls du feststellst, dass dein Hund in stressigen Phasen oder im Winter einen höheren Energiebedarf hat, kann eine leichte Erhöhung des Fettanteils sinnvoll sein. Dies lässt sich durch eine geschickte Kombination verschiedener Fleischsorten oder die Zugabe tierischen Fettes erreichen.
Tipp: Den genauen Fettbedarf deines Hundes kannst du mit Online-Tools berechnen, z. B. auf barf-kultur.de/barf-fettrechner.
Stückiges oder gewolftes Fleisch?
Ich empfehle stückiges Fleisch, da es eine höhere Verdaulichkeit hat, Keimen weniger Angriffsfläche bietet und viele Hunde besser sättigt. Selbst Welpen und kleine Hunde können problemlos größere Fleischstücke kauen.
Für Hunde mit Zahnproblemen, unbelehrbare Schlinger oder mäkelige Esser kann gewolftes Fleisch eine sinnvolle Alternative sein.
Welche Fleischstücke kann ich füttern?
Nicht jedes Muskelfleisch ist gleich. Hier eine Übersicht über geeignete Fleischstücke:
Geeignet für die Fütterung:
- Kron- und Saumfleisch
- Kopffleisch
- Lefze, Backe, Maulfleisch oder Zunge
- Geflügelmägen
- Bauch-, Brust- und Keulenfleisch
- Stich- bzw. Halsfleisch und Kehlfleisch (ggf. hormonbelastet, daher nur in Maßen)
- Herz (enthält viel Taurin und zählt zu den Innereien)
Ohne Relevanz für die BARF-Fütterung:
- Euter (schwerverdauliches Bindegewebe)
- Hoden und Kehlkopf (hoher Hormonanteil)
- Weißer Pansen, Kuddeln
Fisch als Ergänzung zur BARF-Ernährung
Einmal pro Woche sollte der Muskelfleischanteil durch Vitamin-D-reichen Fisch ersetzt werden. Besonders gut geeignet sind:
- Lachs & Forelle (Wildfang bevorzugt) – Reich an Omega-3-Fettsäuren, unterstützt Haut & Fell
- Dorsch & Seelachs – Hoher Vitamin-D-Gehalt für gesunde Knochen
- Makrele & Sardinen – Gute Omega-3-Quelle, entzündungshemmend
Alternativ kann Dorschlebertran oder Vitamin D in Form von Tropfen oder Tabletten ergänzt werden. Falls dein Hund bereits Knochen frisst, kannst du ihm rohen Fisch mit Gräten geben – diese sind im rohen Zustand weich und ungefährlich.
Fazit
Muskelfleisch ist das Herzstück der BARF-Ernährung und sollte immer in hoher Qualität gewählt werden. Der richtige Fettgehalt trägt zur Gesundheit deines Hundes bei und kann je nach Bedarf angepasst werden. Ergänzend sollte ein- bis zweimal pro Woche Fisch gefüttert werden, um den Bedarf an Vitamin D und Omega-3-Fettsäuren zu decken.