Ergänzung durch Komplett-Supplemente
Neben der Fütterung mit Innereien, Knochenmehl, Vitamin-B-Komplex & Co. gibt es einen alternativen Ansatz, der ohne diese „komplizierten“ Bestandteile auskommt. Dabei wird in erster Linie Muskelfleisch mit einem sogenannten Komplett- oder BARF-Supplement ergänzt, um den Nährstoffbedarf des Hundes zu decken. Dazu kommen:\n- Fischöl für Omega-3-Fettsäuren
- Obst oder Gemüse als Ballaststoffquelle
- Kohlenhydrate nach Bedarf
Diese Methode wird oft als einfachere Alternative zum klassischen BARFen oder Kochen angesehen. Ein hochwertiges Supplement enthält bereits alle wichtigen Vitamine und Mineralstoffe. Besonders für Hundehalter, die im Supermarkt oder beim Metzger einkaufen und keine Innereien oder Knochen verwenden möchten, ist dieser Ansatz attraktiv.
Unterschied zur natürlichen Frischfütterung
Trotz der praktischen Vorteile haben synthetisch zugesetzte Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente wenig mit einer natürlichen Fütterung gemein. Während bei einer ausgewogenen BARF- oder Kochration viele Nährstoffe durch natürliche Zutaten gedeckt werden, basiert die Komplett-Supplementierung auf isolierten Nährstoffen.
Dennoch kann diese Art der Fütterung sinnvoll sein – insbesondere, wenn sie korrekt zusammengestellt wird. Ich unterstütze dich gerne bei der Umsetzung, da sie in den meisten Fällen immer noch besser ist als viele fertige Nass- oder Trockenfutter.
Welche Zusätze brauche ich?
Die Basis liefert ein hochwertiges Komplett-Supplement. Es gibt viele Anbieter auf dem Markt, die sich in ihrer Zusammensetzung stark unterscheiden. Leider sind nicht alle Produkte vollständig deklariert, sodass eine genaue Analyse notwendig ist, um sicherzustellen, dass der Nährstoffbedarf deines Hundes tatsächlich gedeckt wird.
Wichtige Punkte bei der Wahl eines Supplements:
- Ist die Zusammensetzung transparent deklariert?
- Deckt das Produkt alle essenziellen Nährstoffe ab?
- Sind die Mengen auf den individuellen Bedarf deines Hundes abgestimmt?
In manchen Fällen kann es sinnvoll sein, verschiedene Produkte zu kombinieren. Beispielsweise kann ein Supplement mit hohem Vitamin-A-Gehalt problematisch sein, wenn du zusätzlich Leber fütterst, da es schnell zu einer Überversorgung kommen kann.
Mein Tipp: Halte dich an die Empfehlungen deines Futterplans und lasse dich nicht von Werbeversprechen oder günstigen Angeboten verleiten – nicht jedes Produkt passt zu jedem Hund oder zu jeder Fütterung.
Was kann ich flexibel austauschen?
In deinem Futterplan wird genau erklärt, welche Komponenten du gegeneinander austauschen kannst. Folgende Lebensmittel lassen sich in der Regel problemlos ersetzen:
- Rindfleisch gegen Hühnerfleisch
- Hirse gegen Buchweizen
- Möhren gegen Kürbis
Solche kleinen Anpassungen haben keinen großen Einfluss auf die Nährstoffzusammensetzung. Kritisch wird es jedoch, wenn du Hauptbestandteile mit unterschiedlicher Nährstoffdichte austauschst, z. B.:
- Fisch oder Leber als Ersatz für Muskelfleisch → Kann zu einer Über- oder Unterversorgung führen
- Komplettverzicht auf eine Kalziumquelle → Gefahr eines Kalziummangels
Falls du dir unsicher bist, ob eine Änderung problematisch sein könnte, frage lieber vorher nach.
Warum braucht der Mensch kein Komplettsupplement?
Menschen und Hunde haben unterschiedliche Nährstoffbedarfe. Als Omnivoren beziehen wir viele unserer Vitamine und Mineralstoffe aus einer abwechslungsreichen Mischkost, während Hunde als Karnivoren andere Nährstoffquellen benötigen.
Essenzielle Nährstoffe wie Kalzium, Phosphor, Eisen, Kupfer, Zink, Selen, Jod, Vitamin D und B12 sind in hoher Konzentration in Beutetieren enthalten – von den Innereien über die Knochen bis hin zur Schilddrüse. Der Bedarf eines 20 kg schweren Hundes liegt teilweise auf dem Niveau eines erwachsenen Menschen oder sogar darüber.
Während Hunde viele Nährstoffe aus Knochen und Innereien ziehen, decken wir unseren Bedarf beispielsweise durch Brot, Gemüse oder Hülsenfrüchte. Einige Vitamine und Mineralstoffe, wie der Großteil der B-Vitamine sowie Natrium, Kalium und Magnesium, sind bei Hund und Mensch ähnlich, doch die Quellen und der Bedarf unterscheiden sich.
Fazit
Die Frischfütterung mit einem Komplett-Supplement ist eine praktische Alternative für Hundehalter, die auf Innereien, Knochen oder Knochenmehl verzichten möchten. Sie ist einfacher umzusetzen als eine klassische BARF- oder Kochration, jedoch weniger natürlich. Mit einem guten Zusatz kannst du aber auch mit dieser Methode eine bedarfsgerechte und gesunde Ernährung für deinen Hund sicherstellen.