Mängel während der Umstellung?
Viele Hundehalter sorgen sich, dass es während der Umstellung auf selbstgekochtes Futter zu einer Mangelernährung kommen könnte. Diese Sorge ist unbegründet: Ein gesunder Hund kann diese Phase problemlos mit seinen Reserven überbrücken.
Falls ich bei deinem Hund Bedenken hinsichtlich der Nährstoffversorgung habe, wird dies bereits im Umstellungsplan berücksichtigt. Welpen haben weniger Reserven, weshalb der Umstellungsprozess bei ihnen meist schneller abläuft. In der Regel sind sie innerhalb von zwei bis drei Tagen vollständig umgestellt.
Die Umstellung – Schritt für Schritt
Die Umstellung von Fertigfutter auf selbstgekochte Mahlzeiten erfolgt meist deutlich einfacher als beim BARFen, da der Unterschied zu Nassfutter nicht sehr groß ist. In den meisten Fällen kann innerhalb einer Woche schrittweise umgestellt werden.
Viele Hundehalter berichten von positiven Veränderungen wie glänzendem Fell und besserer Verdauung innerhalb weniger Tage. Dennoch ist das nicht immer sofort der Fall. Besonders Hunde, die vorher kohlenhydratreich ernährt wurden (z. B. mit Trockenfutter), können anfangs Verdauungsprobleme wie Durchfall, Blähungen oder Erbrechen haben. Einige Hunde wirken zu Beginn auch etwas schlapp oder entwickeln eine stärkere Ohrverschmutzung – diese Symptome klingen in der Regel schnell wieder ab.
Dein Hund bestimmt das Tempo
Umstellung von Nassfutter
Wenn dein Hund bisher Nassfutter bekommen hat, kannst du bereits ab dem zweiten oder dritten Tag damit beginnen, Innereien und Zusätze in die Fütterung aufzunehmen. Es ist ratsam, nicht sofort alle Komponenten gleichzeitig einzuführen, um besser beobachten zu können, welche Bestandteile gut angenommen werden.
Umstellung von Trockenfutter
Die Verdauung eines Hundes, der bisher Trockenfutter bekam, muss sich erst an die neue Nahrung gewöhnen. Daher sollte die Umstellung in mehreren Schritten erfolgen:
Tag 1–4:
- Start mit Muskelfleisch (8–10 % Fett) und püriertem Gemüse
- Möhren sind meist gut verträglich, ein kleiner Anteil Apfel kann ebenfalls ergänzt werden
- Fettgehalt langsam steigern, um die Verdauung an die neue Nahrung zu gewöhnen
Ab Tag 5:
- Schrittweise Einführung von Innereien und Knochenmehl
- Erst kleine Mengen, um zu beobachten, ob alles gut vertragen wird
- Fettgehalt weiter anpassen (Richtung 15 %)
- Regelmäßige Ergänzung von Öl und Seealgenmehl oder anderen Zusätzen
Und wenn der Hund es nicht mag?
Es gibt Hunde, die sich anfangs mit der neuen Fütterung schwertun. Falls dein Hund skeptisch ist, können folgende Tipps helfen:
- Fleisch leicht anbraten, um den Geruch und Geschmack attraktiver zu machen
- Etwas Kokosöl oder Butter hinzufügen, um die Akzeptanz zu steigern
- Gewohntes Futter untermischen, um die Umstellung schrittweise zu gestalten
Das Wichtigste ist: Bleib entspannt! Wenn du kein großes Thema aus der Umstellung machst, wird dein Hund es vermutlich auch nicht tun.
Fazit
Die Umstellung auf gekochtes Futter ist für die meisten Hunde unkompliziert und kann innerhalb weniger Tage bis einer Woche erfolgen. Der Hund bestimmt das Tempo – eine schrittweise Einführung der neuen Komponenten sorgt für eine gute Verträglichkeit.